Scirocco I
Entwicklungsschritte / Modellpflege
Der Scirocco I war ursprünglich mit 3 Motoren, 3 Ausstattungsvarianten und 10 
     Aussenfarben erhältlich: Motoren von 1100 ccm (50 PS) und 1500 ccm (70 oder 85 
     PS), und den Linien Grundmodell L, S und TS.
Sämtliche Scirocco-Triebwerke waren als Reihenvierzylinder mit obenliegender 
     Nockenwelle und Tassenstösseln (bis 1300ccm Schlepphebel) ausgelegt. Der 
     Ventiltrieb wurde mittels Zahnriemen angetrieben. Die Motoren waren bei der 
     Erscheinung 1974 seiner Zeit voraus. Die VW-Gruppe verbaut diese Aggregate, 
     natürlich modernisiert, noch heute.
Schon ein Jahr später wurde der 1500er Motor für den Audi 80 GT/E auf 1600 und 
     mechanische Benzineinspritzung weiterentwickelt und in kurzer Zeit auch in den 
     Scirocco transplantiert, um dann damit den Scirocco GTI zur Serienreife zu 
     bringen. Dazu waren wegen der Leistung von 110 PS Modifikationen an 
     Wasserkühler, Federung und Stossdämpfern, zusätzliche Stabilisatoren und ein 
     Ölkühler, innenbelüftete vordere Scheibenbremsen, breitere Felgen und Reifen 
     mit höherem Geschwindigkeitsindex erforderlich.
     Scirocco I GTI - er war im Juni 1976 erhältlich, 9 Monate
     vor dem Golf I GTI, der erst im Frühling 1977 lieferbar wurde.
Auf das Modelljahr 1978 erfolgte für den Scirocco I eine Überarbeitung des 
     Fahrwerks und des Erscheinungsbildes. Äusserlich wurden die Blinker und 
     Stosstangen um die Kotflügel herumgezogen, die B-Säulen schwarz eingefärbt, der 
     Grill erhielt einen Zierrahmen, u.a.m. Unter dem Blech kamen verstärkte 
     Aufhängungen der Federbeine und eine optimierte Lenkung und Motorlagerung zur 
     Anwendung. Die Motorpalette umfasste in der Folge den 60 PS, den 70 PS, den 85 
     PS und den 110 PS Motor.
Scirocco I ab Jahrgang 78
In der Folge wurde eine laufende Modellpflege betrieben, sowohl für die 
     Ausstattung (Stoffe, Gurten, Radios etc.) als auch auf technischer Ebene 
     (Motoren 1.6L und 1.3L, Getriebe 5 Gang und 4+E, elektronische Zündungen). Im 
     Herbst 1980 folgte dann noch das Sondermodell CL.
Besonderheiten
- erschien bereits 3 Monate vor dem Golf I (Juni 1974)
- Erfolg besonders für Karmann: meistverkaufter Karmann aller Zeiten!
- In England ist der Scirocco eher selten (hohe Verkaufspreise in England in den 70ern). Namensgebung: Scirocco MkI (Mark one). Der „Storm“ war das „limited edition“ GTI-Modell mit Lederausstattung, heute dort ein begehrtes Sammlerstück.
Einige Fakten
- Vorarbeiten ab 1970
- März 1974 am Autosalon Genf dem Publikum vorgestellt (kurz vorher Pressevorstellung in Wolfsburg)
Produktionsbeginn und -ende
- erstes Modelljahr war 1974, Produktion ab April 1974
- letztes Modelljahr war 1981, Produktion bis April 1981
Stückzahlen
Scirocco I: 504'153 Fahrzeuge in 7 Jahren
Scirocco I und II zusammen: 797'606 Fahrzeuge in 18 ½ Jahren
AMAG-Importe in die Schweiz
Scirocco I und II zusammen: 22'158 Wagen
Scirocco II
Entwicklungsschritte / Modellpflege
Schon 1976 wurde mit den Vorarbeiten zum Scirocco I Nachfolger begonnen. 
     Aufgrund der Windkanalstudien erhielt der Scirocco II weicher fliessende Linien 
     anstelle der Kanten und scharfen Konturen des Einser, eine stärker betonte 
     Keilform mit sehr flach gehaltenen Front und hoch angesetztem Heckabschluss 
     sowie zusätzlich einem Spoiler (für erhöhten Abtrieb und saubere Heckscheiben). 
     Der Scirocco II war auch eines der ersten Autos, das auf einen konventionelle 
     Regenrinne verzichtete.
frühe Scirocco II Studie
Mit cw = 0.38 (cw = 0.42 für den Scirocco I) hatte der Scirocco II damit einen 
     erheblich gesenkten Luftwiderstandsbeiwert bekommen, für 1981 eine beachtliche 
     Leistung im Automobilbau. Der Scirocco II erreichte so eine neue 
     Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h.
Das komplette Fahrwerk, und damit auch der Radstand, wurden vom Scirocco I 
     übernommen, mit identischen Paketmassen. Der Scirocco II war aber trotzdem 
     geräumiger im Innern: mehr Platz für Ellenbogen (durch Wölbung der 
     Karosserieseitenflächen und Einbuchtung der innern Verkleidungen), mehr 
     Kopffreiheit, speziell hinten, und mehr Gepäckraum (dank 16.5 cm mehr 
     Wagenlänge). Mit den bekannten Motoren (1.3L/60 PS, 1.5L/70 PS, 1.6L/85 PS und 
     1.6L Einspritzer mit 110 PS) gelangte er dann im Frühling 1981 auf den Markt.
Scirocco II bei Markteinführung 1981
Nach Entwicklungen bei der von VW und Karmann unabhängigen Firma Oettinger für 
     einen 16-Ventil-Motor, der im Herbst 1981 auf dem Markt erhältlich wurde, 
     musste auch VW nachziehen. Auf August 1982 wurde der Hubraum des Einspritzers 
     auf 1800 ccm erhöht und das Motorenprogramm tiefgreifend technisch überarbeitet 
     (Langhub-Motoren). Die Wartungsintervalle wurden verlängert (15'000 km oder 
     jährlich), und die Ausstattungs- und Motorenpalette gestrafft (1.3L fällt weg, 
     1.6L/70 PS, 1.6L/85 PS und 1.8L Einspritzer mit 112 PS)
Auf der Frankfurter IAA 1983 zeigte VW dann einen eigenen 16-Ventiler 
     Prototypen (der mehr oder weniger in Anlehnung an Oettinger entstanden war), 
     der dann aber erst im August 1985 ausgeliefert werden konnte, mit 129 PS mit, 
     und mit 139 PS ohne Katalysator. Dazu wurde gleichzeitig das Fahrwerk gründlich 
     überarbeitet und dem neuen Leistungsniveau angepasst (verstärkte 
     Antriebsgelenkwellen, bessere Bremsen, Federn, Dämpfer und Stabilisatoren). Die 
     nach wie vor preiswerten 16V-Sciroccos liefen über 200 km/h; der schnellste 
     (139 PS) ging in 8.1 sec von 0 auf 100 km/h, mit einer Höchstgeschwindigkeit 
     von vollen 210 km/h. (In der Schweiz war nur der 129 PS-Motor lieferbar.)
Scirocco II GTX (1984)
Von 1982 bis 1987 erschienen verschiedene Sondermodelle wie der GTS (1982), die 
     White Cat (1985), der Tropic (Frühling 1986) oder der Scala (Herbst 1986), zum 
     Teil mit Rundum-Spoilersätzen und viel zusätzlicher Ausstattung.
1988 erfolgte eine Modellbereinigung und 1989, mit dem Erscheinen des Corrado, 
     wurde die Scirocco-Palette drastisch gestrafft (nur noch 1 Motor: 1.8L/95 PS 
     mit Kat.), aber gleichzeitig das Sondermodell Scala wieder neu aufgelegt. 1990 
     wurde nochmals der 16V ins Programm aufgenommen - wegen der Lücke zwischen 
     Scirocco’s 95 PS und Corrado’s 160 PS - mit positiven Auswirkungen auf die 
     Verkaufszahlen.
Bis zum Produktionsende im September 1992 bleiben dann noch der Scirocco GT II 
     (nicht für die Schweiz) und der Scirocco Scala im Angebot.
Besonderheiten
- Erschien über 2 Jahre früher als der Golf II (August 1983)
Einige Fakten
- Vorarbeiten ab 1976
- 
      März 1981 am Genfer Autosalon dem Publikum vorgestellt
 (kurz vorher für die Presse in Nizza)
Produktionsbeginn und -ende
- erstes Modelljahr war 1981, Produktion ab April 1981
- letztes Modelljahr war 1993, Produktion bis 10. September 1992)
Stückzahlen
Scirocco II: 291'497 Fahrzeuge in 11 ½ Jahren
Scirocco I und II zusammen: 797'606 Fahrzeuge in 18 ½ Jahren
AMAG-Importe in die Schweiz
Scirocco I und II zusammen: 22'158 Wagen
Corrado
Anmerkung zur Namensgebung
Von der Konzeption als Sportcoupe her gesehen, wäre der Corrado eigentlich die 
     3. Auflage des VW Scirocco gewesen. Er wurde aber in einem deutlich höheren 
     Preissegment angesiedelt, und verwendete u.a. ganz neue Motorentechnik (neben 
     16V den G60-Lader und den VR6-Zylinder). Er wurde vermutlich deshalb von VW 
     unter einem neuen Namen auf den Markt gebracht.
Einige Fakten
Stückzahlen: 97'521 Fahrzeuge
 
 




